Sonnenaufgang im Echerntal - © Kraft

Der “Erdbohnstoan“ im Echerntal

© Kraft  | Der “Erdbohnstoan“ im Echerntal in Hallstatt bei einem Urlaub im Salzkammergut in Österreoch

Kartoffeln am Stein

Bei einem Rundgang durch das malerische Echerntal gibt es jede Menge zu entdecken. Manchmal liegen die Kleinode nur einen Steinwurf vom Weg oder der Straße entfernt. Es lohnt sich, zu rasten und einmal stehen zu bleiben und tief in das harte Leben der Bewohner des Echerntales einzutauchen. Besonders interessant ist dabei die Geschichte des “Erdbohnstoan“ auf dem Echerntalweg!

Karges Auskommen

Da das Nahrungsangebot früher rund um den Hallstättersee bei weitem nicht ausreichte, die in der Salzerzeugung tätige Bevölkerung zu ernähren, wurde jedes nur denkbare Fleckchen Erdboden ausgenützt. Sowohl Almwirtschaft bis in nahezu 2000 m Seehöhe, als auch die “Mahd“ steilster Bergflanken waren üblich. Nicht verwunderlich ist deshalb, dass die großen Felsblöcke im “Echern“ ebenfalls als Anbauflächen genutzt wurden. Auf großen Steinen mit halbwegs ebener Dachfläche konnte sich in den Jahrtausenden seit der Eiszeit eine dünne Humusschicht mit einer Vegetation bilden, wodurch wertvolle Anbaufläche zur Verfügung stand.

An der Sonnenseite

Die erhöhte Lage solcher Flächen konnte außerdem mehr Sonnenlicht aufnehmen. Beispiele dafür sind der “Kreuzstein“, auf dessen Dachfläche sich ein Gärtchen befand und der “Erdbohnstoan“. Der Name des Steines am Hangfuß der Echernwand weist auf den Anbau von Erdäpfel (Kartoffeln) hin, welcher im 1. Weltkrieg letztmalig erfolgte. Über eine Holzstiege war der Erdäpfelgarten leicht zu erreichen.

Süsse Hütten

In der Zwischenkriegszeit stand auf dem Stein von 1928 bis Kriegsende eine Bienenhütte. Dann hat der Wald den Stein zurückerobert, von Garten- und Obstkultur ist heute nichts mehr zu sehen. Schade eigentlich!

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