Skitouren im Salzkammergut: Haute Route Dachstein - © Outdoor Leadership

Haute Route Dachstein

Dachstein der Länge nach

Am Anfang war die Idee: Lässt sich eine „Haute Route“, also die grandiose Skitouren-Durchquerung der Walliser Alpen von Zermatt bis nach Chamonix, in verkleinertem Format auch in Österreich finden? Heli Putz, genauso umtriebiger wie innovativer Inhaber von “Outdoor Leadership“, hatte eine besondere Motivation für seine Suche: Alpine Wettkämpfe sind ja längst fixer Bestandteil der heimischen Bergwelt. Die zweitägige Tour, die Sie auch direkt bei Outdoor Leadership buchen können, hat sich längst als Klassiker etabliert. Die 25 Kilometer lange Route, die auch mit Alpin-Skiern gemacht werden kann, ist zwar landschaftlich absolut spektakulär, stellt aber letztlich nur wenig Ansprüche an die körperliche Ausdauer und die eigenen bergsteigerischen Fähigkeiten. Denn den weiten Aufstieg aufs Plateau erledigt ja die Seilbahn vom steirischen Ramsau aus, und von oben geht es – fast – nur mehr bergab.

Tourstart am Ödensee

Dabei überraschte der Einstieg beim Ödensee zwischen Bad Aussee und Bad Mitterndorf sogar den versierten Gebietskenner Heli Putz: „Das „Königreich“ macht mit seinem uraltem Baumbestand seinem Namen alle Ehre. Zudem ist die Steigung für den Aufstieg mit Fellen einfach optimal.“

1. Tag: Vom Ödensee auf den Krippenstein

Das erste Stück ist aber nicht nur mystisch-schön und überaus einsam – die Bad Mitterndorfer benutzten es bislang nur, um vom Krippenstein aus „nach Hause“ zu fahren. Es ist auch lang: Von Norden kommend wollen mehr als zwölfhundert Höhenmeter bis zum Hirzberg gemacht werden. Dann ist erst einmal das Dachstein Plateau erreicht. Die Orientierung ist im wilden Hinterland des Dachsteins zwar prinzipiell schlüssig, aber deshalb nicht einfach: Eine durchgehende Markierung fehlt zur Zeit noch, die Spur kreuzt immer wieder Forstwege und bei den Felswänden, die einem im Anstieg immer wieder begegnen, sollte man sich tunlichst auch nicht „verhauen“! Wer hier letztlich mehrfach im Nirgendwo strandet, kann sich trösten: Auch einige der überaus fitten Waymaker-Teams, die hier Anfang April im Nebel aufstiegen, hatten so ihre Herausforderung mit der Orientierung. Vom Hirzberg kommen der vertraute Rumpler und der Speikkogel in Sicht und der Trail wird damit eindeutiger: Dieser führt jetzt über das weite Fell-rauf-Fell-runter-Gelände des Dachstein Plateaus immer nach Westen auf das Heilbronner Kreuz zu und endet bei der Krippenstein Lodge.

Der Unterschied von Ausgangspunkt und Ende des ersten Tages könnte dort nicht größer sein: Vom See ins Hochgebirge, von der Waldeinsamkeit durch alle Vegetationsstufen hinauf in den Trubel des Skigebiets. Das aber so schlimm auch wieder nicht ist: Wer vom Ödensee aus aufsteigt, erreicht den Krippenstein ohnehin eher erst nach Betriebsschluss und damit in seinen beschaulichen Zeiten. Die Aussicht über das Plateau hinüber zum Hohen Dachstein hat man dann schon fast für sich allein und die ist auch kaum zu toppen. Es ist auch ein guter Moment die Beine lang zu machen, denn der zweite Tag hat es in sich – nicht so sehr in Sachen Höhenmeter-Sammeln. Da sind die meisten ja erst einmal gemacht, es werden aber schon noch einige nachgelegt. Aber zusätzlich ist jetzt die alpine Vielseitigkeit gefragt.

2.Tag: Vom Krippenstein zum Gosausee

Je nach Wetterbedingungen bieten sich hier unterschiedliche Varianten für den Weiterweg an. Das gemeinsame Ziel, also auch der Endpunkt der Tour, ist in jedem Fall der im Westen des Massivs gelegene Gosausee. Gemeinsam haben allen Möglichkeiten auch die erhabene Startposition: Wer hier schon um sieben Uhr früh die Bretter anschnallt, ist zumindest eine gute Stunde vor den ersten Skifahrern unterwegs und hat damit sehr viel an Bergen und Himmel für sich allein. Das alpine Skigelände liegt ohnehin bald hinter ihnen: Über die Gjaidalm, vorbei am Eissee, geht es zur Simonyhütte und weiter über den Hallstätter Gletscher. Wenn es die Verhältnisse und das eigene Können zulassen, ist der Hohe Dachstein natürlich ein Pflichtprogramm: Im Winter führt der Weg mit geschulterten Skiern und der Hand am Stahlseil nicht über die Schulter, sondern den Randkluftsteig auf den Gipfel.

Die Premium-Variante ist nun ein kleiner Schlenkerer in Richtung Osten zum Schladminger Gletscher, um von dort – jenseits der Bergstation – in das Edelgrieß einzufahren: In dem breiten Kar zwischen Türl- und Gamsfeldspitz warten rassige 1.600 Höhenmeter an Abfahrt hinunter zur Sonnenterrasse der Ramsau, die je nach klimatischer Tagesform grenzgenialer Powder oder brutaler Bruchharsch sein können. Skifahren sollte man dafür in jedem Fall können. Von unten schwebt man gegen einige Euros an Entgelt wieder zum Hunerkogel hinauf und setzt seinen langen Weg nach Westen fort.

“Das beste Stück der Tour“

Den Abstecher nach Ramsau sollte man sich gut überlegen, denn ausgefüllt ist die Tour auch schon ohne Edelgrieß. Beim Abstieg vom Gipfel ist nochmals volle Konzentration gefragt: Der Weg über den Westgrat wird durch einen kleinen und einfachen Klettersteig zwar erleichtert, hier im Spätwinter unterwegs zu sein, ist dennoch eine ungleich komplexere Angelegenheit als im Sommer. Der Gosaugletscher kann auch durch die weiter östlich gelegene Steinerscharte angesteuert werden. Wer erst einmal hier angekommen ist, hat das vielleicht beste Stück der Tour erst vor sich: Die gut 2.000 Höhenmeter sind wahrlich ein „Super-G(osau)“ und mithin eine der großartigsten Abfahrten der Ostalpen. Allein dieser Abschnitt rechtfertigt bei guten Verhältnissen viele Mühen der beiden Tage und setzt der Tour die Krone auf. Allerdings hat auch dieser Gletscher in seiner Substanz über die letzten Jahre massiv gelitten und manche Abschnitte werden durch die Tageserwärmung lawinengefährdet. Zu spät am Tag sollte man dessen steile Passagen deshalb nicht mehr befahren. In den zwei Tagen der Dachstein-Längsüberquerung tut sich ein alpiner Mikrokosmos auf, der in seiner Vielfältigkeit selbst Gebietskenner überraschen und ihren Ortssinn um neue Aspekte bereichern wird.

Jetzt anfragen oder gleich buchen!

Und wenn Sie jetzt Appetit auf eine unvergessliche Skitour entlang des Dachsteinmassives bekommen haben, dann fragen Sie noch heute unverbindliche bei Outdoor Leadership in Bad Goisern am Hallstättersee für Ihre ganz persönliche “Dachstein-Überquerung“ an. Die freundlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Heli Putz stehen in den Startlöchern für einen unvergesslichen Winterurlaub mit Skitour im Salzkammergut.

 

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